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Donnerstag, 7. Dezember 2017

Walnussfärbungen

Spät habe ich meine Färbungen mit verschiedenen Teilen des Walnussbaumes abgeschlossen. Da mir während der letzten Färbung noch eingefallen ist, ich könnte einen Wollstrang mit Eisen weiterentwickeln, hat sich das ganze ziemlich verzögert, das Eisenwasser musste ich ja erst ansetzen und dann drei Wochen warten. Nun ist aber alles gefärbt, gewaschen und auch fotografiert! Bald werde ich die vielen Strangen mottensicher verpacken und verstauen. Die Weiterverarbeitung muss sicher noch länger warten, aber ich hatte sehr viele Freude beim Färben!

Hier nun die verschiedenen Walnuss-Nuancen, allesamt auf weißer Wolle vom Tiroler Bergschaf:

Begonnen habe ich im Juni mit grünen Walnüssen. Ich hab die unreifen Nüsse in Scheiben geschnitten und gemeinsam mit der Wolle in viel Wasser eingeweicht. Nach ca. 5 Tagen hab ich die Wolle rausgeholt. Die Wolle war recht hell mit einem Stich ins Grüne, beim Trocknen dunkelte die Wolle dann nach und das Grün verschwand komplett.






















Ich hab dann noch eine zweite Färbung gemacht und die Nüsse und die Wollen eine Stunde gekocht. Die Ergebnisse sind etwas anders, ein wenig blasser. Rechts sind die Färbungen mit 100 Grad.






















Bei der Ernte der Nüsse im September hab ich dann auch die grünen Nussschalen gesammelt und gemeinsam mit Wolle eingeweicht, und zwar in einen rostigen Eisenkübel (Eimer heißt bei uns Kübel!).


Nach ca. 10 Tagen hatten sich die Nüsse in eine schwarze stinkige Pampe verwandelt. Mein lieber Haus- und Gartenbesitzer ist Gott-sei-Dank ein geduldiger und toleranter Mann ... und meine liebe Kleine sehr neugierig ...
Die Wolle war eindeutig grün! ...
Und nach dem Trocknen wieder braun, allerdings ein sehr dunkles intensives braun. Mir gefällt die Farbe sehr gut. Sofern wir nächstes Jahr wieder Nüsse ernten können, möchte ich diese Färbung unbedingt wiederholen, mit anderen Wollqualitäten und vielleicht mit Seide.







Nicht wiederholen hingegen werde ich die Färbungen mit Nussholz, auch weil ich nach der heurigen Generalsanierung unseres Baumes nicht mehr so schnell zu Nussholz kommen werde. Ich habe drei verschiedene Flotten angesetzt: in einem Kübel landeten nur die einjährigen Triebe des Baumes, im zweiten alle anderen Äste und einige Rindenstücke und im dritten vorwiegend Rindenstücke. Alle drei ließ ich erstmal eine Woche stehen, damit sich möglichst viel Farbstoff aus dem Holz löst.

Die eingeweichten einjährigen Triebe:

Nach mehreren Wochen hatte sich auch diese Flotte in eine stinkende Brühe verwandelt.
Die Wolle nach ca. 2 Wochen im Farbbad: hell und grünlich!
Und die trockene Wolle ist wiederum braun. Kaum zu glauben, wie sehr die Wolle an der Luft nachgedunkelt ist.


















Sehr interessant finde ich auch, dass die Färbungen mit den mehrjährigen Aststücken heller ausgefallen sind.











Hier noch ein Gruppenfoto: die beiden linken Stränge sind mit einjährigen Trieben, die beiden rechten mit mehrjährigem Holz gefärbt.










Und zu guter Letzt heizte ich noch einmal den Färbetopf ein: Rinden und 2 Strang Wolle auf 100 Grad eine Stunde kochen.


Das Ergebnis, wieder neue Brauntöne!
Und mit Eisenwasser weiterentwickelt ergibt Olive.













Natürlich war ich beim Färben nicht allein! Meine liebe Kleine spielt nun beim Baden manchmal "Wolle färben": Sie taucht den Waschlappen ins Wasser, zieht in Raus mit vielen Ahs! und Ohs! und So eine schöne Farbe!!!



5 Kommentare:

  1. Liebe Sigrid
    Es ist einfach spannend zu lesen und zu sehen mit was du alles färbst. Das dunkle braun gefällt mir auch am besten, vielleicht klappt es ja nächstes Mal mit Grün.. Inzwischen hast du ja sehr verschiedene Brauntöne, bin gespannt was du daraus zauberst.
    Deine Kleine ist ja schon überaus fleissig am helfen.
    Liebe Grüsse
    Doris

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  2. Wenn man so eine super Hilfe hat, ist es bestimmt nicht mehr schwer, so viele verschiedene wunderschöne Brauntöne zu fabrizieren!

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  3. Liebe Sigrid,
    schöne Farbtöne sind bei deiner Färbeaktion heraus gekommen - auch wenn kein Grün dabei war ;-))). Die Färberei hat bei deiner Kleinen aber mächtig Eindruck gemacht, klasse ;-))).
    Viele liebe Grüße
    Ursula

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  4. Das sind ja eine Menge toller Farbtöne... bin wirklich begeistert.
    Liebe Inselgrüße
    Kerstin

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  5. Danke allen für die schönen Kommentare!
    Ich habe heute gelesen, dass sich der grüne Farbstoff der Walnuss (Juglon), an der Luft zu braun verändert. Also sollte man die Walnussschalen vor dem Färben an der Luft trocknen lassen. Macht man es so wie ich und färbt mit den frischen grünen Schalen, erscheint die Wolle erst grünlich und wird dann eben an der Luft braun!

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