Donnerstag, 26. Oktober 2017

Grau und braun sind alle meine Wollen ...


Beim Abspeichern der Fotos von der Kirschholzfärbung hab ich bemerkt, dass ich noch einige Fotos von gefärbten Wollen habe, die ich noch nicht gezeigt habe, und dass ich hier noch gar nicht von meinem letzten Färbekurs berichtet habe. Das möchte ich nun endlich nachholen, auch wenn der Kurs schon länger her ist.

Am Pfingstwochenende war ich wieder zum Färben in Cornelias text.il.fabric. Nach dem Färbekurs vor Ostern, an dem wir gelb färbten, widmeten wir uns diesesmal grau und braun, nicht gerade die "schönsten" Farben, aber es war sehr spannend.

Hier das Ergebnis von vier Färbetagen:


Man sieht schon, wir sind manchmal etwas vom Thema abgekommen! Färben ist immer experimentieren, man kann nie ganz sicher sagen, welche Farbe herauskommt.

Als erstes widmeten wir uns wieder der Walnuss. Im letzten Kurs versuchten wir, mit den Blättern gelb zu färben, erhielten aber Bronze bis Braun. Dieses Mal wollten wir mit den noch grünen Nüssen braun färben, kamen aber erstmal nur zu gelb. Erst nach einer Woche im kalten Farbbad färbte sich die Wolle braun.

Ein zweites Farbbad mit frischen Walnüssen hatten wir in einem alten Aluminiumtopf angesetzt, dort färbte sich - oh Wunder - die Wolle grün! Auf dem "Gruppenfoto" oben ist sie links unten gut zu erkennen. Leider färbte sich die Wolle nach einigen Tagen an der Luft wieder zu Dunkelbraun:


Des weiteren färbten wir mit getrockneten Nüssen:
1 Stunde erhitzt auf 40 Grad:











1 Stunde gekocht, der rechte Strang ist mit Eisenwasser weiterbehandelt:












Und noch ein letzter Zug, wieder 1 Stunde gekocht:













Zwei Züge mit Kaffee, der jeweils rechte Strang ist mit Eisenwasser entwickelt. Der Kaffeesatz stammte aus dem benachbarten Gasthaus und die Wollen sind die zusammengeknüpften Kettreste der Babydecke. Eine Färbung mit 0 Kosten!







Zwei Züge mit Schwarztee, der jeweils rechte Strang ist mit Eisenwasser entwickelt.
Auch diese Färbung war eine Resteverwertung: den Schwarztee hat mein lieber Arbeiter im Laufe des letzten Winters getrunken ...








Schöne Ergebnisse erzielten wie auch mit Henna.
Die Wolle für den ersten Zug (links) war ungebeizt.
Die Farbe geht Richtung Rosenholz, leider kann man das auf dem Foto nicht gut erkennen. Großer Nachteil an der Färbung mit Henna: das Pulver lässt sich kaum aus der Wolle waschen, auch nach x Spülgängen rieselt es noch aus der Wolle.




Zwei Färbungen mit Ackerschachtelhalm und Eisen.
Laut Büchern sollte man mit Schachtelhalm die schönsten Grautöne erzielen. Wir erhielten grün!









 
Schließlich erhielten wir mit Eichengalläpfeln das erwünschte Grau!
Wir probierten zwei verschiedene Färbungen, bei der zweiten kam zusätzlich zum Gallapfelpulver noch Weinsteinrahm, das sollte dem Grau einen Violettstich verleihen.
Nach einer Stunde färben sah Wolle und Seide erstmal so aus:





Erst nachdem wir Eisenwasser in die Flotte gegeben hatten und die Wolle ein zweites Mal färbten, bekamen wir Grau!
Allerdings hatte die Zugabe von Weinsteinrahm keine Veränderung gebracht.

Gallapfel und Eisen, rechts die Färbung mit Weinsteinrahm als Zusatz, jeweils 2 Züge:





Einen letzten Versuch machten wir noch mit Cochenille. Wir hielten uns an ein Rezept von Dorothea Fischer (Naturfarben auf Wolle und Seide), das Violett ergeben sollte. Aber da Cornelia es schon früher mal probiert und schöne Grautöne erhalten hatte, dachten wir, es passe zu unserem Kursthema, aber ... drei wunderschöne Violettnuancen!





Wie man sieht, ist es gar nicht so einfach, schöne satte Braun- und Grautöne zu färben!!

Außer vielen Wollsträngen habe ich auch wieder einige Seidentücher gefärbt, die Ergebnisse zeig ich euch das nächste Mal! Bis bald!

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Färben mit Kirschholz

Im März haben wir diesen Sauerkirschbaum gefällt. An jeder kleinsten Schnittstelle färbte sich das Holz sofort in einem wunderbaren Rotton, so fasste ich den Entschluss, ein Färbeexperiment mit dem Holz zu wagen.           










Ich füllte einige Rindenstücke in einen großen Kübel, füllte ihn mit Wasser auf, verschloss ihn, stellte ihn in die Garage und ... vergaß ihn erst mal, dann gab es immer Wichtigeres zu tun und dann, vor einigen Wochen war es endlich so weit!
Ich holte den Eimer und grauste mich erstmal: Schimmel! 
Aber darunter: ein wunderbarer Orangeton, das musste ich probieren, zumal ich noch gebeizte Wolle und Seide hatte! Also hab ich meinen niegelnagelneuen Weckkessel geholt und die Rinden ausgekocht. Dann kam eine Enttäuschung: das Gelborange hatte sich in Braun verwandelt.





Die Wolle im Topf sah dann wieder recht vielversprechend aus.













... ich hab immer eine kleine fleißige Gehilfin ...















Und das sind unsere Ergebnisse:






Außerdem experimentiere ich immer noch mit grünen Nüssen ... darüber bald mehr!


Und zum Schluss noch:
DANKE für die schönen Kommentare zum letzten Gartenpost!

Sonntag, 8. Oktober 2017

Sommergemüse im Oktober

Ist der Oktober warm und fein, kommt scharfer Winter hinterdrein. 
Ist er aber nass und kühl, mild der Winter werden will. 
(Bauernregel)

Auch im Oktober gibt es im Garten noch viel zu tun - aber auch vieles, an dem man sich erfreuen kann!

Es gibt immer noch Datterini-Tomaten zum Naschen und auch einige Ochsenherz-Tomaten für den Salat zu ernten.


Wenn das Wetter so bleibt, schaffen es auch diese Paprika noch, Farbe zu wechseln. Sonst werden sie im Haus nachreifen.

Auch die Zucchini sind noch wohlauf! Beide Zucchinipflanzen haben einen neuen Trieb gebildet an dem sich noch Blüten und auch Früchte befinden. Wenn die Nächte nicht zu kalt werden, bekommen wir noch mindestens 2 Zucchini. Somit haben wir diese Jahr an die 60 Früchte geerntet!






Eine etwas ungewohnte Kombination: Dahlienblüte und Tomatenblüte! Ich hatte die Dahlie erst vergessen, und dann nur mehr ein sehr enges Plätzchen zwischen Gartenzaun und Cocktailtomate frei. Aber die beiden vertragen sich recht gut!














Der Gartenamaranth erfreut mich nach wie vor mit seiner Blütenpracht. Allerdings haben die großen Pflanzen dem letzten Sturm nicht standgehalten und wir mussten sie notdürftig stützen.














Ich mag den Herbst nicht besonders! Ich mag es nicht, wenn die Tage kürzer werden, wenn es kalt und windig wird. Ich mag keine kalten Füße und keine verschnupften Nasen. Ich mag nicht die Hektik in meinem Beruf und auch nicht die viele Arbeit, die mein lieber Landwirt im Herbst hat. Aber eines lieb ich am Herbst: die bunten Blätter!













Dies ist mein Gartenglück der Woche und ihr findet es auch bei der Gartenglück-Linkparty!