Freitag, 28. April 2017

Gelb, gelb, gelb sind alle meine Wollen

Am Wochenende vor Ostern hab ich bei Cornelia einen Kurs besucht und gelernt, wie man Wolle und Seide mit Pflanzen färben kann.
Dies ist die "Ausbeute" von 4 Tagen intensivem Arbeiten:


Man sieht schon an dem Foto, das Kursthema war "Gelb färben". Die Ergebnisse im Detail:

Unsere ersten beiden Färbungen waren frische und getrocknete Walnussblätter und die Ergebnisse waren gar nicht gelb, eher beige bis bronze! Übrigens, es gab kaum einen Unterschied zwischen den beiden Färbungen. Ich habe meine beiden Schafwollstränge weiterentwickelt, den ersten mit Eisen(II)-Sulfat, den zweiten mit Kupfersulfat.


Auch bei der nächsten Färbung mit gelben Zwiebelschalen kamen wir zu keinem Gelbton, dafür aber zu wunderbaren Orangetönen! Drei Züge, jeweils auf Alpaka/Wolle.


Danach machten wir einen kleinen Exkurs zu einer weiteren Farbe: wir färbten mit roten Zwiebelschalen und erzielten - kaum zu glauben - Grün!


Dann kamen wir schließlich doch noch zu Gelb und zwar mit Birkenblätter: je drei Züge, links auf Alpaka/Wolle, rechts auf Schafwolle.


Ein besonderer Versuch: wenn man graue Schafwolle mit Birkenblätter färbt, erhält man ein wunderschönes gelbgrün-meliert.

Mit Färberkamille erzielten wir das strahlendste Gelb: drei Züge auf Alpaka/Wolle.


Die Ergebnisse auf Seide, die in Echt unvergleichlich schöner sind, von links nach rechts: Walnussblätter mit Kupfersulfat, Walnussblätter mit Eisensulfat, gelbe Zwiebelschalen, grüne Zwiebelschalen, Birkenblätter mit Kupfersulfat und Färberkamille.


Als letzte Färbung wählten wir noch Färberwau (Reseda). Hierzu gibt es noch keine Fotos, wir konnten die Färbung aus Zeitgründen nicht mehr abschließen. Ein letzter Blick in den noch heißen Topf zeigte allerdings (nur) ein sehr blasses Gelb.



Bei jeder Färbung haben wir die selben Musterproben mitgefärbt: Schafwolle weiß und Schafwolle grau (Hallers Spinnradl), Alpaka/Wolle und Babyalpaka (Aufburg), Bouretteseide und Haspelseide. Einige Proben haben wir auch jeweils mit Eisen(II)-Sulfat und Kupfersulfat weiterentwickelt. Das war sehr spannend, allerdings beinträchtigt diese Weiterbehandlung die Fasern und das Ergebnis war nicht immer überzeugend.
Am Ende haben wie von allen Proben diese schönen Musterkärtchen gewickelt.


Als kleine Draufgabe haben wir auch Ostereier gefärbt:


Wer auch Lust hat, Wolle zu färben, und ganz nebenbei diese traumhafte Aussicht auf das Etschtal (Südtirol) und den Rosengarten genießen möchte, melde sich bei Cornelia.


8 Kommentare:

  1. Herrlich, herrlich!! Liebe Sigrid, da hast du einen wunderbaren Färberkurs besucht. Der fantastische Ausblick ist noch das I-Tüpfelchen ;-))). Super Ergebnisse hast du mit nach Hause gebracht. Mit den meisten Färbedrogen habe ich auch schon gearbeitet. Im Augenblick warten kleine Pflänzchen Färberkamille darauf, ins Beet gepflanzt zu werden. Für mich persönlich habe ich entschieden, nicht mehr mit Eisen- und Kupfersulfat zu arbeiten. Ich finde, es greift die Wolle zu sehr an. Aber das kann ja jeder so machen, wie er möchte ;-))). Die Ostereier haben auch super schön die Farbe angenommen. Wie gesagt, herrlich!
    Viele liebe Grüße
    Ursula

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    1. Danke liebe Ursula! Eine Probe haben wir recht lange, 5 - 10 Minuten, in dem Eisen gelassen, da haben sich beim Auswaschen einzelne Faserteile abgelöst! Da ist es besser, man erfreut sich am Gelb! Färberkamille möchte ich auch in meinem Garten haben, auch wenn ich nicht weiß, ob ich sie dann tatsächlich zum Färben verwende, sie ist auch als Pflanze sehr hübsch.

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  2. Ich färbe seit Jahren mit Pflanzen und kann deine Begeisterung sehr gut verstehen. Nun geht das experimentieren los... und jedes Jahr gibt es tolle Entdeckungen oder die Färbungen fallen auch mal ganz anders aus. Die Pflanzenfärberei hat immer Überraschungen parat .. freu dich drauf ;O)
    Lieben Inselgruß
    Kerstin

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    1. Hallo Kerstin, erstmal willkommen auf meinem Blog! Ja, Färben mit Pflanzen ist immer experimentieren. Es sind halt viele Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen: Färbegut, Sammelzeitpunkt der Drogen, Wassergüte, Temperatur etc. Halt immer spannend!

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  3. Toll sehen deine vielen unterschiedlichen Farben aus, besonders die gelb-grün Töne mit der melierten grauen Schafwolle finde ich sehr schön und einzigartig. Leider verstehe ich gar nichts vom Färben, freue mich aber an solch schönen Resultaten.
    Hast du schon Pläne für die Weiterverarbeitung der Wolle?
    Liebe Grüsse
    Doris

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    1. Dies war der erste von 4 Färbekursen, nach Möglichkeit möchte ich auch die nächsten drei besuchen. Erst nachher werde ich Ideen für die Weiterverarbeitung suchen. Gelb wäre allerdings schön für eine Jacke für meine liebe Kleine ... Mal schauen!

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  4. Sehr, sehr fleißig wart Ihr! Mit wunderschönen Ergebnissen!

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    1. Danke liebe Spinne, und das nächste Mal kommst du auch mit nach Gfrill!?! :-)

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